Drei Wege, ein Ziel: Die Bausteine
1) Psychologische Gespräche
Psychologische Hilfe direkt im Jobcenter
Im Projekt 3for1 bieten Psycholog*innen bis zu 10 Sitzungen an, die jeweils 50 Minuten dauern.
Die anfänglichen Gespräche mit den Psycholog*innen helfen Ihnen, ein erstes Verständnis Ihrer psychischen Beschwerden und realistische Veränderungsmöglichkeiten herauszuarbeiten. Im Anschluss unterstützen Sie die Psycholog*innen, persönliche Ziele für die Intervention zu bestimmen. Die Psycholog*innen passen die darauffolgenden Sitzungen individuell an Sie und Ihre Bedürfnisse an. Die psychologischen Gespräche können Ihnen dabei helfen, eine andere Perspektive auf sich und Ihre Probleme sowie einen hilfreichen Umgang mit Ihren Beschwerden zu finden.
Auch Gedanken und Sorgen in Bezug auf Ihre Arbeitsplatzsuche können Thema sein. Je nach Bedarf, können die Psycholog*innen Sie über verschiedene Themen informieren, wie beispielsweise, was man unter „Depression“ versteht, was zur Entstehung von Symptomen beiträgt oder wie man sich bei Panik und Angst selbst beruhigen kann. Ein weiterer Ansatzpunkt besteht darin, Ihnen neue Strategien zum Umgang mit belastenden Gefühlen, Anspannungszuständen oder Krisen zur Verfügung zu stellen und gemeinsam zu üben. Manchmal kann es auch hilfreich sein, Muster in Ihrem emotionalen Erleben, Verhalten oder Beziehungen herauszuarbeiten und in Zusammenhang mit Lebensereignissen zu bringen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Sie sich einbringen und je größer Ihre Motivation ist, etwas zu verändern und Ihre Probleme anzugehen, desto mehr werden Sie mit Unterstützung der Psycholog*innen aus der Intervention für sich mitnehmen können.
Sollte über die Intervention hinaus eine Behandlung für Sie hilfreich sein, unterstützen die Psycholog*innen Sie bei der Suche nach einer passenden Weiterbehandlung.
2) Begleitung durch Peerlots*innen
Begleitung auf Augenhöhe
Peerlots*innen sind Menschen, die in ihrem Leben eigene Erfahrungen mit Lebenskrisen und psychischer Erkrankung (und häufig auch Arbeitslosigkeit) gemacht haben. Sie haben gelernt, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Peerlots*innen möchten Menschen wie Sie in schwierigen Lebenssituationen auf Augenhöhe dabei begleiten und unterstützen, Herausforderungen im Alltag aktiv anzugehen. Je nach Bedarf können nach Absprache mit den Peerlots*innen 1-2 Termine pro Woche vereinbart werden.
Wobei genau ein*e Peerlots*in Sie begleiten kann, wird im gemeinsamen Gespräch mit Ihnen erarbeitet. Es könnte z. B. darum gehen, sich neue Ziele zu setzen oder Entscheidungen zu treffen. Es könnte auch um die Bewältigung des Alltags gehen, z. B. Begleitung zu Behördengängen, Arztbesuchen oder zu einer Selbsthilfegruppe, oder Begleitung bei anderen Aktivitäten im Alltag.
Der Grundsatz dabei heißt stets: Hilfe zur Selbsthilfe. Sie werden aktiv, die Peerlots*innen begleiten Sie während der ersten Schritte.
3) Jobcoaching
Begleitung bei Arbeitssuche und am Arbeitsplatz
Im 3for1-Projekt verwenden wir den Ansatz des „Supported Employment“. Hier gilt: „Erst platzieren, dann trainieren“. Das heißt, die Jobcoaches unterstützen Sie individuell und ohne Vorbedingungen dabei, schnell einen für Sie passenden Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden (also keine geringfügige Beschäftigung). Die Jobcoaches unterstützen Sie aber nicht nur beim Finden eines neuen Arbeitsplatzes, sondern sie begleiten Sie auch weiter, nachdem Sie die neue Stelle angetreten sind. Die Jobcoaches sind in der Regel Sozialarbeiter*innen.
Diese Unterstützung orientiert sich an Ihrem Bedarf, beispielsweise: Erstellung/Überarbeitung der Bewerbungsunterlagen, Arbeitsplatzsuche, Begleitung zu Vorstellungsgesprächen, Besuche am neuen Arbeitsplatz und Unterstützung bei der Lösung von Problemen am Arbeitsplatz.
Jobcoaches unterstützen und ergänzen die Tätigkeit Ihrer Arbeitsvermittler*in im Jobcenter. Wichtig ist, dass sich der Jobcoach nicht nur als Ihr*e Fürsprecher*in versteht, sondern auch als Vermittler*in zwischen Ihnen, dem Jobcenter und dem neuen Arbeitsplatz. In der Regel finden diese Vermittlungen in gemeinsamen Gesprächen mit Ihnen als Kund*in statt – denn wir wollen mit Ihnen reden und nicht über Sie.